Der Ofen (2)

Für den Schornstein hatte ich schon meine Ideen, es gestaltete sich allerdings etwas schwieriger, da der Ofen, wie natürlich in Kanada üblich, einen Schornsteinanschluss in Inch hat!
Genaugenommen 3 Inch also umgerechnet 7,62 cm. Nicht ganz so schlimm dachte ich mir, der Anbieter hat ja Schornsteine im Angebot.
Also rein in den Warenkorb und erstmal vom Stuhl gefallen als wir die Versandkosten sahen! Naja, logisch eigentlich, denn das Schornsteinelement war 1m lang und damit für ein günstiges Paket ins Ausland denkbar ungeeignet 🙂

Die nächsten Tage waren geprägt vom Suchen und Suchen nach einem passenden Schornstein/Ofenrohr in Deutschland (bezahlbar). Es gibt Anbieter, die Amerikanische/Kanadische Hersteller im Angebot haben (oft beim Schiffszubehör, übrigens findet man dort immer mal wieder coole Sachen 🙂 ) allerdings für meinen Geschmack viel zu teuer!

Die Anforderungen an das Ofenrohr sind übrigens ein Doppelwandiges Rohr (isoliert oder nicht, ist egal), keine Biegung! also direkt nach oben raus, und im Freien mind. 50cm lang.
Gefunden habe ich schließlich die Seite http://www.ofenexperte.de.
In diesem Shop findet ihr doppelwandig isolierte Edelstahlschornsteine mit 80mm Durchmesser (Außendurchmesser 140mm), also fast perfekt! Und die Preise sind super.

Eine meiner ersten Skizzen zum Ofenrohr/Schornstein…

Von der ganzen Hirnzerbrecherei schreib ich jetzt gar nix und präsentiere einfach das Endergebnis.
Der ganze Schornstein besteht jetzt aus folgenden Elementen:
(von unten nach oben…)

  • 1m Rohr direkt am Ofen (mit 2mm Dichtband vom lokalen Ofenbauer)
  • 25cm Rohr für den Dachdurchgang
  • Auflageschelle für das 25cm Durchgangs Element
  • 50cm Rohr mit Regenhut, dass beim Fahren abgenommen werden kann.
    Dazu ein Verschluss für die Fahrt aus einer Vollgummi-Rohrendkappe, UV-Beständig, die ich hier gefunden habe: http://www.hanako-koi.de
    (Teichzubehör 😀 )

Dann begann das genaue ausmessen der Dachdurchführung, was nicht so leicht war, da der Ofen einen bestimmten Platz haben sollte aber das Dach durch die ganzen komischen Vertiefungen und Aussparungen nicht an jeder Stelle für ein 140cm Loch geeignet ist.
Stelle gefunden, passte auch noch ganz prima und losgesägt! Nach dem Dachfenster und den Bullaugen war ich da ganz entspannt. (HaHa…)

Hier säge ich den Durchgang für den Schornstein. Links unten seht hier die Auflageschelle für das 25cm Durchgangs Element.

Jetzt musste nur noch das 25cm Durchgangs Element mit der Auflageschelle eingeklebt werden. Ich habe mich dabei für Dekalin MS 5 entschieden. Klebt gut und ist für eine Dauerbelastung von 120°C ausgelegt (max. 180°C). Und mehr sollte mein mit 2,5cm Steinwolle isolierter Schornstein auch nicht haben und wenn dann nur kurzfristig!

Halten und Warten 🙂
Fett Dekalin, die Kappe ist auch schon drauf und nach dem ersten Winter ist immer noch alles perfekt!

Da die Gummikappe einen Durchmesser von 160mm hat und das Ofenrohr außen nur 140mm musste ich die 20mm mit einem Gummi überbrücken.
Dafür eignet sich perfekt ein Dichtungsgummi aus einem 160mm „KG-Abflussrohr“, welches ich entsprechend gekürzt und mit UHU Kraftkleber eingeklebt habe.
Befestigen und Lösen lässt sich die Kappe ganz einfach mit der zugehörigen „Schlauchklemme“. Absolut dicht und hält auf jeden Fall 130km/h 🙂

Beim Fahren sieht der Schornstein aus wie oben.
Wenn wir stehen wird die Gummikappe entfernt und das 50cm Schornsteinelement mit Regenhaube aufgesteckt und mit einem Klemmband befestigt.

Anfang November in Innsbruck – erster Einsatz unseres Ofens 🙂

Der Ofen war auf jeden Fall bis jetzt jeden Cent und jede Minute Arbeit Wert! Es ist ein wunderbares Gefühl bei 5° Außentemperatur und Regen gemütlich bei 25°C im Bus zu liegen.
Im trockenen Bus! Da durch den Schornstein und die Lüftung quasi die feuchte Luft aus dem Bus gesaugt wird könnt ihr ohne Problme die nassen Regenklamotten neben den Ofen hängen und am nächsten Morgen ist alles trocken.
Achja, kochen geht auch 🙂

Miese Qualität aber das ihr seht um was es geht 🙂
Der Einbau des Ofens ist nur provisorisch, da meine „Küchenzeile“ noch nicht fertig ist.

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